Etappenziel auf einer der größten Holzbaustellen Salzburgs: „Am Hirschengrün“ startet mit dem Bau der Holzwände

1.000 m3 Holz werden "Am Hirschengrün" verbaut.  Im Bild die Bauherren Nikolaus & Katharina Richter-Wallmann
1.000 m3 Holz werden "Am Hirschengrün" verbaut. Im Bild die Bauherren Nikolaus & Katharina Richter-Wallmann

Salzburg, 13. Juni 2023 – Eingebettet zwischen der historischen Altstadt und dem aufstrebenden Bahnhofsviertel befindet sich eine der größten Holzbaustellen der Landeshauptstadt. Unter dem Titel "Am Hirschengrün" entsteht ein neues progressives Wohn- und Hotelquartier. Das Bauprojekt basiert auf dem ehemaligen "Hotel zum Hirschen", das von den Eigentümern, Katharina und Nikolaus Richter-Wallmann, die bereits 11. Generation des ältesten familiengeführten Hotels der Stadt, erneuert und ein Holzhybridbau ergänzt wird. Die beiden Bauherren möchten sich mit diesem Vorhaben einen lang gehegten Traum erfüllen und ihre Vision eines naturverbundenen Ortes der Nachhaltigkeit und des Wohlfühlens mitten im städtischen Raum wahr werden lassen. Noch bevor der Sommer beginnt, kommen sie der Realisierung dieses Traums einen großen Schritt näher. Denn diese Woche beginnt die Anlieferung und Montage der von der Zimmerei Burgschwaiger aus Schwarzach im Pongau angefertigten Holzfasseden-Elemente. 

Auf einer Fläche von insgesamt 5.000 m² werden bis zum ersten Quartal 2024 ein 4-Sterne-Hotel mit 106 Zimmern sowie 42 Eigentums-Wohnungen in nachhaltiger Holzhybrid-Bauweise mit Tiefgarage und einem großzügigen Garten errichtet. Der historische Altbau wird dabei entkernt, generalsaniert und um zwei Anbauten ergänzt. Ein sechsstöckiger Wohnbau schließt daran an. Insgesamt werden rund 1.000 Kubikmeter heimisches Holz verbaut. Sorgen um die Natur muss man sich aber deswegen keine machen. Ganz im Gegenteil: laut dem Institut für Waldinventur des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) wächst in österreichischen Wäldern jede Sekunde ein Kubikmeter nach. Dies macht Holz zum nachhaltigsten Baustoff. Das am Hirschengrün verbaute Holz ist nach nur 17 Minuten wieder nachgewachsen. Durch die geschlossene Bebauung der Saint-Julien-Straße und Elisabethstraße sowie des Baus einer zweistöckigen Tiefgarage entsteht ein autofreier Innenhof, mit einer großzügigen Grünfläche, der Raum zum Spielen, Gärtnern und Entspannen bietet. Eine Gastronomie mit Gastgarten macht das Quartier auch für Salzburger:innen attraktiv und öffnet es auch Außenstehenden. Katharina Richter-Wallmann betont: „Wir möchten einen Ort erschaffen, der verschiedene Nutzungen kombiniert und als Herzstück einen Garten als Raum der Begegnung eröffnet. Die Parkanlage soll als verbindendes Element dienen und sowohl von Hotel, Gastronomie, Bewohner:innen und den gewerblichen Mieter:innen gleichermaßen genutzt werden.“ Genau diesem Anspruch folgend plante die vielfach ausgezeichnete Landschaftsarchitektin Karin Standler die einzigartige Gartenanlage. Ihr Freiraumkonzept ist eine beeindruckende Kombination aus ästhetischem Design, ökologischer Nachhaltigkeit und dem Ziel, das Kleinklima zu verbessern. Karin Standler unterstreicht: „Um ein saisonales Erscheinungsbild zu erzielen und die Naturerfahrung in der Wohnanlage zu fördern, treffen wir die Auswahl der Pflanzenarten mit größter Sorgfalt. Mit einer hohen Durchgrünung schaffen wir einen Lebensraum und auch Nahrungsangebot für Vögel, Bienen und Schmetterlinge. Wir bauen zudem den Baumbestand, trotz der unterbauten Fläche, bestmöglich auf, und tragen so zur Verbesserung des Kleinklimas und der Luftqualität bei.“

State of the Art: Der Holzhybridbau

In Ihrer Vision planen Katharina und Nikolaus Richter-Wallmann einen sowohl ästhetisch ansprechenden sowie gleichzeitig nachhaltigen Neubau. Mit dem Wissen um die ökologischen Folgen, die durch den hohen Einsatz der Rohstoffe einhergehen, hat sich das Paar lokale Expert:innen zur Unterstützung ins Boot geholt. Allen voran die beiden Architekturbüros LP Architektur ZT GmbH und Dietrich Untertrifaller Architekten, die bei ihren Projekten besonderen Wert auf einen umweltschonenden Einsatz der Ressourcen legen. Als künstlerischer Leiter wurde Tom Lechner (LP Architektur) beauftragt. „Tom Lechner kennt nicht nur die Antwort auf all unsere Fragen. Seine Sichtweisen sind, wie die unseren, geprägt von Achtsamkeit, Toleranz, Verantwortung – für sich und für andere. Wir waren schon beim ersten Treffen so begeistert, dass wir uns sofort für ihn entschieden haben,“ betont Nikolaus Richter-Wallmann

Der Bau selbst ist auf Wunsch der Bauherren ein Holzhybridbau, der eine Mischung aus Stahlbeton und Holz darstellt. Ein besonderes Anliegen ist ihnen dabei, möglichst viel des eingesetzten Holzes auch sichtbar zu machen. Gerade im urbanen Bereich setzen immer mehr Neubauten auf Holz, um so auch ein Stückchen Natur in der Stadt und im eigenen zuhause wiederzufinden. Die Verwendungsformen von Holz haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und so ist es heute im Einsatz nicht nur ästhetisch, sondern auch technisch „State of the Art“. Tom Lechner erklärt: „Das Bauen an sich ist naturgemäß bis zu einem gewissen Bereich sehr technisch, aber dann doch auf der letzten Ebene etwas äußerst Emotionales. Mit einem Holzbau, seiner Haptik und atmosphärischen Wirkung holt man die Menschen ab und schenkt ihnen einen Raum zum Wohlfühlen.“

 

Architekt Tom Lechner mit Katharina & Nikolaus Richter-Wallmann bei der Anlieferung der Holzfassaden-Elemente
Architekt Tom Lechner mit Katharina & Nikolaus Richter-Wallmann bei der Anlieferung der Holzfassaden-Elemente

Elisabeth-Vorstadt: eines der aufstrebendsten Stadtteile Salzburgs 

Die Elisabeth-Vorstadt in dem das Hotel- und Wohnbauprojekt Am Hirschengrün liegt, zeichnet sich durch seine Nähe zur historischen Altstadt aus und ist ein lebendiger Stadtteil. Gerade im westlichen Teil stehen zahlreiche Gebäude mit Erhaltungsgebot und Villen im Cecconi-Stil mit großen, schönen Gärten. Historisch ist die Gegend zugleich auch durch die florierende Zeit in den 1950er und 60er Jahren, in denen viele Neubauten entstanden sind, geprägt. So weist die Gegend eine hohe Dichte an Hochhausbauten auf und auch die umliegenden Gründe sind größtenteils versiegelt. Da viele der Wohnbauten und Bürogebäude in die Jahre gekommen sind und das Stadtbild zunehmend an Charme verlor, wird seit einigen Jahren mit einer Vielzahl an wegweisenden Initiativen sowie Sanierungs- und Neubauprojekten entgegengewirkt. Am Hirschengrün ist eines dieser Projekte. Seitens der Stadt wird außerdem gerade das neue Landesdienstleistungszentrum, ebenfalls als Holzhybridbau, gebaut. Und auch das generalsanierte Hotel Europa, das gegenüberliegende und 2019 fertiggestellte neu errichtete Perron-Hochhaus sowie der Holzhybrid-Turm der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) erhalten Gesellschaft von Strabags Neubau am ehemaligen City Center. Es sind also bereits viele nach Nachhaltigkeit strebende Geister aktiv und so bleibt das Bahnhofviertel im Wandel und zeigt sich bei genauerem Blick als eines der aufstrebendsten Stadtteile Salzburgs. 


Copyright: Am Hirschengrün © Christian Leopold/ Neumayr


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