CLUBHOUSE – wie „brill(i)ant" ist die neue Social APP?

 

 

Eine neue social App lässt aufhorchen: Clubhouse! Und es scheint „in ist, wer drin ist! Wir haben uns in den letzten Tagen intensiver mit der App auseinandergesetzt, waren Zuhörer, Zuwort-Melder, Hosts und Co-Hosts und haben uns alle unsere Meinung gebildet. Das Ergebnis ist spannend – wir sind uns auch nicht in Allem einig. Aber das müssen wir auch nicht! ;-) Fakt ist jedenfalls, Clubhouse ist – ganz wörtlich gemeint – DER „talk of town“!

 

Jennifer Christof. PR & Communications Manager 

 

Immer schneller, immer knapper, immer oberflächlicher. Das war gestern. Jeder Trend braucht einen Gegentrend und so schlägt Clubhouse voll zu. Durch geschicktes FOMO Marketing (fear of missing out), erfährt die App einen unglaublichen Hype und so werden inhaltlich spannende Themen von interessanten Menschen auf die Bühne gebracht, in der Tiefe diskutiert und Debatten im öffentlichen Raum angestoßen. Eine Social Media Plattform mit Substanz – TOP.

Julia Reibersdorfer. Content Management      

 

Cool for now! Aktuell gibt es ja wirklich extrem interessanten Content von spannenden und inspirierenden Persönlichkeiten, die sich auf der Plattform austoben. Wie jeder der schon dabei ist, bin auch ich gerade total aktiv und bei fast jedem Talk dabei - aber wie lange wird die Leidenschaft für diese App halten? Die derzeit bekannten und aktiven Clubhouse ModeratorenInnen sind meist schon MeinungsmacherInnen auf anderen sozialen Medien, die ebenfalls mit Fotos, Videos und Texten gefüllt werden wollen. Ob sich diese langfristig gesehen regelmäßig auch noch auf Clubhouse rumtreiben werden und ob die Plattform das jetzige Niveau der Inhalte halten kann ist für mich persönlich allerdings fraglich. Auf lange Sicht gesehen denke ich, dass der Hype um Clubhouse so schnell wieder vorbei sein wird, wie er gekommen ist. Investiert lieber in Podcasts! 😉

Zayad Shah. PR & Communications Manager at large    

 

Clubhouse hat es meiner Meinung nach gerade jetzt wesentlich leichter durchzustarten und sich erfolgreich im App-Dschungel zu etablieren. Covid-19 und der Rummel um auditiv gut aufbereitete Medien unterstützen den Hype und wer will nicht gerne in einen exklusiven Club eingeladen werden? Wenn es schon nicht möglich ist, sich durch hohe Eintrittsgelder Zugang zu elitären und exklusiven realen Räumen zu verschaffen, dann eben virtuell und mit der Voraussetzung den „Dresscode“ einzuhalten. Die App nur auf IOS zu programmieren ist ein klares Statement und schafft künstlich erzeugte Verknappung – ein kluger Schachzug der Entwickler. In Sachen Datenschutz weiß ich über die App zu wenig – kann mir aber vorstellen, dass man viel akzeptieren muss und hier zeigt sich für mich ein weiteres Kuriosum – Whats App kehren viele den Rücken, weil zu viele persönliche Daten weitergereicht werden – bei Clubhouse habe ich den Eindruck, dass es jetzt erstmal wichtig ist, dabei zu sein – ein generell wichtiges Thema also bewusst ignoriert wird… Wir wollen doch alle einfach nur gerne irgendwo dazugehören oder =)!?

 

Marie-Therese Usner. Event-Management & PR-Assistent   

 

Clubhouse ist ein Paradebeispiel, wie man im digitalen Zeitalter und Social Distancing einen „Hype“ auslöst. Nicht zuletzt durch die Exklusivität des „invitation only“ und des „fear of missing out“. Die App verbindet  zwei große Trends der Mediennutzung, zum einen die Live-Formate  (IG et.), zum anderen die Audio-only Inhalte wie Podcasts. Am meisten überzeugen die Tonalität, Usability und die „gefühlte Intimität“: Im Moment trifft man auf Clubhouse die Early Adapters, Investoren und Tech Spezialisten – eine ganz spannende Mischung aus Experten, mit denen sonst kaum die Möglichkeit der Vernetzung bestehen würde. Die Usability der App ist sehr nutzerfreundlich und selbsterklärend. Die Einfachheit des Konzepts ist ein großer Pluspunkt und hinzu kommt noch die Intimität der Räume. Man hat das Gefühl, man sitzt mit den Menschen an einem Tisch und tauscht sich aus.

Ob die App gekommen ist um zu bleiben, wird zum Einen die Zeit nach dem Lockdown zeigen, aber auch die Aufarbeitung der bereits medial kritisierten Themen wie dem Datenschutz und natürlich ob man den intellektuellen Mehrwert in den Gesprächen weiter aufrechterhalten kann.

 

Karoline Ploberger. Junior PR & Communications Manager      

 

Eine Mischung aus Telefonkonferenz, Live-Podcast und Sozialem Netzwerk, und das alles mit öffentlichem Zugang – so in etwa könnte die App Clubhouse in kurzen Worten beschrieben werden. Wie bei jedem Hype will gefühlt jeder auf den Zug aufsteigen und mit dabei sein, mitdiskutieren oder die Gespräche auch als passiver Nutzer verfolgen. Vielleicht sind diese Online-Gespräche auch eine gute Möglichkeit, gerade in Zeiten von Corona eine gewisse Illusion von Gemeinschaft zu kreieren. Die Frage, die ich mir stelle: Kann dieser Trend wirklich dauerhaft bestehen? Meiner Meinung nach wird sich dieser Trend eher als kurzlebig herausstellen. So bald wieder echte Gespräche im realen – und nicht im virtuellen – Leben offiziell stattfinden „dürfen“, wird der Hype rundum Clubhouse schneller verstummen als sich dies die Gründer wünschen würden. Denn letztendlich gibt es bereits das beliebte Format Podcast, das mehr oder weniger dasselbe Thema aufgreift, wenn auch nicht dasselbe Prinzip (nämlich die aktive Beteiligung der zunächst ‚passiven‘ Zuhörer) verfolgt.

 

Maria-Elisabeth Berger. Praktikantin

 

Ich bin in meiner Meinung noch etwas zwiegespalten, was die Zukunft der neuen „Drop-in Audio Chat“ App betrifft. Einerseits ist eine solche Plattform nur so stark wie ihr Netzwerk – quantitativ, aber in diesem besonderen Fall vor allem auch qualitativ! Eine App, deren Nutzer ihrem Redebedarf mit viel inhaltsloser heißer Luft Platz machen, verspricht wohl den Wenigsten einen Mehrwert, sondern verursacht eher einen schalen Beigeschmack des Zeitvertreibs. Wenn allerdings hochkarätige und gut recherchierte Themengebiete aufgearbeitet werden, zu denen verschiedenste User dann ihre persönliche Meinung beisteuern können, sieht die Sache schon lehrreicher und sinnvoller aus. Andererseits, geht es gerade in dieser stillen und zumal auch einsamen Phase des (mittlerweile wievielten, nochmal?!) Lockdowns oft weniger um aktive Weiterbildung, als vielmehr um die psychische Komponente. Darum, sozial zu interagieren, neue Kontakte zu knüpfen oder einfach mal nur Dampf bei Gleichgesinnten abzulassen. Daher mein - nicht ganz so eindeutiges - Fazit: Clubhouse stellt eindeutig ein aufregendes, weil neuartiges, Konzept dar, das unsere altbekannten F2F-Interaktionen, bis zu einem gewissen Grad, vielleicht sogar ersetzen kann. Sobald die harten Restriktionen allerdings gelockert werden, bin ich der Ansicht, dass die App zu einem obsoleten Tool verkommt, dem nach dem Lockdown nur mehr sporadisch interessante Speaker und interessierte Nutzer beiwohnen werden.

Wir sind eben doch wahre soziale Wesen.

 

Martina Fleischer-Kücher. Geschäftsführerin

 

Der Zeitpunkt könnte besser nicht sein um mit einer neuen Social App, die wieder eine echte Networking-Perspektive gibt, auf den Markt zu gehen. Man spürt sehr deutlich, wie groß der Hunger nach persönlichem Austausch ist. Aber ja: es gibt – wie überall – nicht nur schwarz und weiß. Mir gefällt SEHR gut, dass die Social Media-Welt nun um ein auditives Format reicher ist, das auch Interaktion zulässt. Mir gefällt auch SEHR gut, dass der Ton in den von mir bisher besuchten Rooms auffallend höflich und der Umgang miteinander wieder von gutem Benehmen geprägt ist. Eine Wohltat. Es sprechen viele Experten, man kann von den Besten lernen. Die Möglichkeiten sind absolut vielseitig!  Worüber ich mir Gedanken mache ist, was das mit meinem Zeitmanagement macht (man ist ja doch auch auf mehreren Plattformen), wie es in Sachen Monetarisierung der App weitergeht und natürlich auch das Thema Datenschutz. Denn Daten sind ja schließlich die sogenannte „heiße Ware“ der App. Deshalb mein Fazit: ich bin dabei, freue mich auf tolle Gespräche in den Rooms, auf einen interessanten Austausch und behalte die Entwicklung äußerst gespannt im Auge.  

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